Nicht erst seit TIMSS wissen wir: Der Mathematikunterricht (nicht nur der Grundschule) fördert zu wenig das eigenständige Überlegungen und das Entwickeln von Lösungsstrategien – insbesondere bei Aufgaben und Anforderungen, die von vertrauten Grundmodellen abweichen. Renate Rasch hat 42 „Denkaufgaben für freies Arbeiten“ zusammengestellt, die sich von den vielerorts noch anzutreffenden schematischen Aufgabenstellungen insofern abheben, als sie – auf dem Hintergrund vertrauter Lebensbereiche ungewohnte mathematische Zusammenhänge schildern, so dass ein neues, anderes Nachdenken über einen bekannten Sachverhalt gefordert ist; – teilweise die mathematische Struktur der Aufgaben in anspruchsvolle sprachliche Formulierungen einbetten, die mehrfach gelesen bzw. durchdacht werden müssen, um sich ihnen zu nähern; – einen hohen Grad von Offenheit besitzen (So kann es sein, dass in der Fragestellung das Gesuchte nicht explizit angegeben ist, das in der Aufgabe enthaltene Daten erst umgeordnet oder umgedeutet werden müssen oder eine Aufgabe mehrere Lösungen hat). Diese Aufgaben hat die Autorin in den Klassenstufen 1 – 4 bearbeiten lassen. In ihrem Buch stellt sie jede der 42 Aufgaben vor, umreißt kurz deren Struktur und didaktischen Gehalt, zeigt auf, welche unterschiedlichen Lösungsstrategien die Kinder entwickelt haben, und dokumentiert deren Lösungen anhand von Rechnungen und Zeichnungen. Ein Buch, das Einblicke in das mathematische Denken und Arbeiten von Kindern gewährt und zugleich Lehrerinnen und Lehrern einen Aufgabenfundus bereitstellt, der – auch über die Grundschule hinaus – bei Schülerinnen und Schülern das Entwickeln von eigenständigen Lösungsstrategien fördert.
ISBN: 978-3-7800-2033-8