‚Wie schwach sind die Taten! Ein Wort besteht, eine Tat vergeht! Eine Tat vollbringt auch ein Hund, ein Wort aber spricht nur ein Mensch. Die Tat, die Handlung ist nur ein Phantom, verglichen mit der Wirklichkeit und gar mit der übersinnlichen Wirklichkeit des Wortes. Die Handlung verhält sich zum Wort ungefähr wie der zweidimensionale Schatten im Kino zum dreidimensionalen lebendigen Menschen oder, wenn ihr wollt, wie die Photographie zum Original. Deshalb auch bin ich ein Mörder geworden.‘ Joseph Roth. Beichte eines Mörders, erzählt in einer Nacht. Erstdruck: Verlag Allert de Lange, Amsterdam 1936. Vollständige Neuausgabe, LIWI Verlag, Göttingen 2019. LIWI Literatur- und Wissenschaftsverlag
ISBN: 978-3-96542-181-3