Seit Gutenberg wurden Briefsteller zu Bestsellern Briefe sind das zentrale Medium in der Geschichte der schriftlichen Kommunikation. Die Pflege und Perfektionierung des Austausches zwischen Schreiber, Absender und Empfänger fanden ihren Niederschlag in den Ratgebern zum Briefe schreiben, den sog. Briefstellern. Gerade in unserer Zeit des pausenlosen Transfers von mehr oder weniger kurzen Nachrichten und der Flut gedruckter Ratgeber aller Art hat es einen besonderen Reiz, die Besonderheiten der Briefsteller in Erinnerung zu rufen. Briefsteller begleiten die Gesellschaft von der Antike bis zur elektronischen Kommunikation (Netiquette). Das Briefeschreiben wurde nach allen Regeln der Sprache, Psychologie und gesellschaftlichen Konventionen gelehrt und ausgeführt. Erasmus von Rotterdam verfasste beispielsweise den umfang- und inhaltsreichsten Briefsteller des 16. Jahrhunderts, der in allen europäischen Ländern über Jahrhunderte gedruckt wurde. Briefsteller wurden im 19. Jahrhundert die „Cashcows“ der Verlage und des Buchhandels und auch heute, im elektronischen Zeitalter, werden Briefsteller (Netiquettes) millionenfach im Netz angeklickt. Das Gutenberg-Museum stellt mit dieser Publikation auf der Grundlage der Sammlung Kreim kultur- und medienhistorisch bedeutsame Briefsteller aus sechs Jahrhunderten als Band 1 der neuen Reihe ‚Verborgene Schätze des Gutenberg-Museums‘ vor. Der reich illustrierte Überblick zeigt den Wandel des Briefeschreibens im Spiegel gesellschaftlicher, bildungspolitischer und wirtschaftlicher Veränderungen. Die Lektüre zu diesem, vielleicht nicht sehr bekannten, aber noch häufig zu Rate gezogenen Literaturgenre der Briefsteller bietet viele neue Einblicke, ist spannend und entspannend zugleich.
ISBN: 978-3-96176-133-3