Ganz falsch dürfte die Behauptung nicht sein, dass das Finanzwissen der meisten Verbraucher eher dem Stand ihres Sexualwissens vor 100 Jahren entspricht. Tests zeigen immer wieder, dass viele Menschen über ein geringes Wissen in finanziellen Dingen verfügen. Außerdem bringen viele für die Planung ihres Urlaubs mehr Zeit auf als für ihre finanzielle Zukunft. Das ist besonders misslich, da man sich – wie aktuelle Tests wieder einmal gezeigt haben – auf die Bank- und Finanzberatung nicht verlassen kann. Den Vertretern der Finanzbranche scheint es eher um das Wohl ihrer Auftraggeber als um das ihrer Kunden zu gehen. Deshalb dürfte es nicht verkehrt sein, sich selbst mit dem Thema „Geld und Finanzen“ zu beschäftigen. Dieses Buch will daher das Wissen vermitteln, das notwendig ist, um „fit for finance“ zu werden, ihm also genügend Wissen zu vermitteln, um den Finanzberatern auf Augenhöhe begegnen zu können. Doch dies allein genügt nicht. Immer mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass viele unserer Entscheidungen im Konsum- und Finanzbereich nicht rational, sondern oft irrational sind. Das ist die grundlegende Erkenntnis der Finanzpsychologie (Behavioral Finance). Nur wenn wir uns damit auseinandersetzen, werden wir weder Opfer unserer eigenen Triebe (Gier, Angst, Übervertrauen …) noch der vielen Tricks und Täuschungen der Konsum- und Finanzindustrie.
ISBN: 978-3-7439-6220-0