Das Polnische Konik ist eine primitive Pferderasse, die oft fälschlich auch als Tarpan bezeichnet wird. Es handelt sich um den zu Beginn des 20. Jahrhunderts begonnenen Versuch, letzte Reste der ausgestorbenen Tarpane (vermischt mit eingekreuztem Hauspferdeblut) zu erhalten. Als Tarpane bezeichnete man osteuropäische Waldpferde – vermutlich echte Wildpferde – die in den Wäldern Schutz vor Verfolgung suchten. Das vorliegende Buch zeichnet nicht nur die Geschichte der Ausrottung des Tarpans und der mühevollen Rettung seines Gengutes auch durch Kriegswirren nach. Es schließt eine Lücke, indem es zum ersten Mal sonst schwer zugängliche osteuropäische Literatur über die Zucht und die fast wilde Haltung in den riesigen Reservaten, aber auch über die umfangreichen wissenschaftlichen Untersuchungen an diesen Pferden eröffnet. Das Buch ist eine Zusammenfassung der polnischen Forschung an Koniks und der Erfahrungen in der Reservatshaltung aus über 70 Jahren. Es gibt Robustpferdehaltern ebenso wie den im Naturschutz damit Befassten Einblicke in die Bedürfnisse von Pferden unter naturnahen Bedingungen und es ist eine eindrucksvolle Demonstration ursprünglicher Haltung bei hervorragender Gesundheit, Langlebigkeit und Fruchtbarkeit. In Zeiten der Überversorgung von Freizeitpferden und der Wohlstandserkrankungen der Sportpferde dürfte diesem Buch eine hervorragende Rolle bei der Suche nach den Ursachen vieler moderner Erkrankungen zukommen.
ISBN: 978-3-89432-913-6