Eine wesentliche Aufgabe philosophischer Ethik ist die kritische Untersuchung der Alltagsmoral. Entsprechend ist es auch Aufgabe des Ethikunterrichts, die moralischen Überzeugungen der Schülerinnen und Schüler auf den Prüfstand zu stellen. Im Unterrichtswerk DenkArt bilden in der Regel Fallbeispiele, Fragebögen, moralische Zwickmühlen, Dilemmata u. a. den Ausgangspunkt des Unterrichts. Sie dienen dazu, Intuitionen der Schülerinnen und Schüler zu klären, zu ordnen, zu vergleichen und ethisch-philosophische Probleme aufzuwerfen. Texte der philosophischen Tradition und aktuelle fachphilosophische Beiträge, aber auch Materialien aus Literatur, Zeitung, Internet und anderen Medien werden dann stets als Beiträge zu den entsprechenden Problemstellungen gelesen. Inhaltlich beschränkt sich das Buch dabei nicht auf die Ethik im engeren Sinn, sondern widmet sich auch angrenzenden Bereichen, z. B. der politischen Philosophie, der Anthropologie und Religionsphilosophie. Besonderer Wert wird auf das begriffliche und methodische Rüstzeug für ethisch-philosophisches Nachdenken gelegt. Dem Buch ist daher ein Vorkurs vorgeschaltet, in dem wichtige Fachmethoden (z. B. Gedankenexperimente, Argumentieren oder die Arbeit mit Texten und Begriffen) eingeführt und eingeübt werden, die im Anhang konkretisiert werden. Auf diese wird im Buch immer wieder zurückgegriffen und verwiesen, so dass der Vorkurs sich auch zum sukzessiven Einsatz im Unterricht eignet, um im Laufe des Unterrichts das methodische Können der Schülerinnen und Schüler immer mehr zu erweitern. Wichtige ethisch-philosophische Fachbegriffe werden in Begriffskästen erläutert und können auf diese Weise schnell nachgeschlagen werden. Abwechslungsreiche, motivierende und funktionale Arbeitsaufträge zu Ausgangspunkten ethisch-philosophischen Nachdenkens, zur Materialerschließung und zum Weiterdenken vereinen einen fachlich anspruchsvollen Unterricht mit großer Alltagsnähe. In einem Kurs „Philosophieren: Wie und wozu?“ zu Beginn des Buches werden fünf Säulen einer methodisch geleiteten philosophischen Untersuchung ethischer Probleme vorgestellt. Dieser kann als Ganzer oder in Teilen Gegenstand des Unterrichts sein – allerdings nicht zwingend vor der Behandlung anderer Kapitel. Es kann durchaus sinnvoll sein, an verschiedenen Stellen im Buch, an denen besondere methodische Aspekte im Vordergrund stehen, jeweils Teile des Kurses einzuschieben. Im Anhang „Philosophieren: Vertiefungen und Übungen“ werden zu einigen der Säulen Ergänzungen und besondere Verfahren vorgestellt. In den einzelnen Kapiteln wird an verschiedenen Stellen exemplarisch auf diesen Kurs verwiesen. Zwar setzt gutes Philosophieren methodische Vielfalt voraus, doch wenn ein Text, eine Aufgabe o. Ä. eine der fünf Säulen besonders gut illustriert, voraussetzt, trainiert, ergänzt usw., dann findet sich oft ein Säulen-Symbol , das dies hervorhebt. Eine gute Gelegenheit, einen Blick in den Kurs zu werfen oder dort noch einmal nachzuschlagen! Jedes Kapitel wird mit einer Einstiegsdoppelseite eröffnet, auf der ein erster Zugang zur Thematik erfolgt. Transparenz für Lehrende und Lernende schaffen Kompetenzübersichten zu Beginn eines jeden Kapitels, in denen nicht nur erläutert wird, welche Kompetenzentwicklungen in diesem Kapitel schwerpunktmäßig intendiert sind, sondern auch stets die Relevanz der ethisch-philosophischen Überlegungen für konkretes Handeln verdeutlicht wird. An vielen Stellen im Buch wird auf Begriffskästen zurückgegriffen, sie dienen daher auch zum Nachschlagen. Zu den Materialien im Buch finden sich vielfältige Aufgaben unterschiedlicher Komplexität , die teilweise auch unterschiedliche methodische Zugänge nahelegen. Sie stellen ein Angebot dar, das in jeder Lerngruppe individuell genutzt werden kann. Die Farbgebung der Aufgaben soll eine grobe Orientierung bieten, insbesondere wenn man aus dem Aufgabenangebot auswählen möchte. Grün sind Einstiegsaufgaben gekennzeichnet, eine blaue Farbe weist auf Aufgaben hin, die hauptsächlich der Materialerschließung dienen, und Orange zeigt weiterführende, vertiefende Aufgaben an. Manchmal legen komplexere Aufgaben eine arbeitsteilige Arbeit in Gruppen nahe. Dies wird an mehreren Stellen durch ein Pfeilsymbol hervorgehoben. In der Regel werden ethisch-philosophische Fragestellungen durch anschauliche und schülernahe Fallbeispiele eingeleitet. Damit wird deutlich, dass die bisweilen mühsame philosophische Denkarbeit einschließlich der Textlektüre niemals Selbstzweck ist, sondern der Klärung ganz konkreter Problemstellungen dient. Die Kapitel schließen mit einer „Was bleibt?“-Doppelseite . Hier werden die wesentlichen Erkenntnisse des Kapitels zusammengefasst, geordnet und in einen größeren Zusammenhang gestellt.
ISBN: 978-3-14-025055-9