Jesus, Gott behindert? – Für manche Gläubige wohl ein nur schwer zu ertragender Gedanke. Aber ein falscher, blasphemischer? Nein, so Nancy L. Eiesland: Im Christentum geht es nicht um einen vollkommenen, autarken Gott, sondern um einen „behinderten“. Und dieses Symbol des „behinderten Gottes“ eröffnet auch Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, sich mit diesem Gott zu identifizieren und sich mit der Kirche zu versöhnen. Bezugspunkt sind die Auferstehungserzählungen: „Indem er seinen erschrockenen Freunden seine beeinträchtigten Hände und Füße vorzeigt, wird der auferstandene Jesus offenbar als der behinderte Gott, zum Offenbarer einer neuen Mitmenschlichkeit, des wahren Menschseins, mit der die Erfahrung von Behinderung völlig in Einklang steht.“ Durch Werner Schüßler übersetzt und mit einer Einleitung versehen, liegt dieser „Klassiker“ einer Befreiungstheologie der Behinderung nun auch im deutschsprachigen Raum vor.
ISBN: 978-3-429-04427-5