Die 7 km lange Hotelanlage Prora auf Rügen für 20.000 Gäste wurde von der „KdF“-Organisation der Nationalsozialisten begonnen, aber nie ganz fertiggestellt und später vom Militär der DDR genutzt. Seit der „Wende” fehlt ein Nutzungskonzept. Die Bauten verfallen, außer jenen 20%, die durch Privatinitiativen genutzt und erhalten wurden wie z. B. durch das Museum Prora – Herausgeber dieses Buches – und das „One World Camp Youth Hostel”. Die Autoren schildern zunächst die Geschichte der Insel und den Rügener Badebetrieb der Kaiserzeit, bevor sie das NS-Projekt Prora im einzelnen vorstellen, beginnend mit der NS-“Sozialpolitik“; die unter dem zynischen Begriff „Kraft durch Freude“ in Wahrheit nur Verachtung für die Erholung suchenden Feriengäste übrig hatte. Sodann werden die Entwurfs-Phase und Vergleichsbauten des Architekten Clemens Klotz (Köln), bautechnische Besonderheiten sowie die Frage untersucht, ob bzw. inwiefern die Anlage NS-typisch genannt werden kann. Das reich bebilderte Buch verwebt die deutsche Geschichte mit der von Prora bis heute und wirbt außerdem für ein neues Nutzungskonzept. Eine Führung durch die Anlage beschließt den Band. Diese 3. Auflage berichtet von dem skandalösen Verkauf bedeutender Teile durch die Bundesregierung im Frühjahr 2006 an einen „Investor“; der bisherige Mieter mit zweifelhaften Mitteln hinausgedrängt hat. Auch der Abriss von zwei originalen Liegehallen an Block 1 wird berichtet.
ISBN: 978-3-7845-4903-3