Der Nachsommer ist ein Roman in drei Bänden von Adalbert Stifter. Das Werk gehört zu den großen Bildungsromanen des 19. Jahrhunderts. Beschrieben wird ein idealisierter, vom Leben abgeschirmter, teilweise synthetischer Weg eines jungen Menschen in das Erwachsenwerden. Mit dem ‚Nachsommer‘ deckt Adalbert Stifter zwei wichtige Themen des Realismus, Literatur und Wissenschaft, ab. Im Folgenenden wird speziell auf die Literatur eingegangen. ‚Der Nachsommer‘ fungiert als Bildungs- und Erziehungsroman, sowohl im Hinblick auf naturwissenschaftliche Dinge als auch auf Charaktereigenschaften. Der Roman enthält tragische und glückliche Liebesgeschichten. Trotzdem bleibt die Liebe immer ‚rein‘ und keusch, die Liebenden sind schüchtern und ‚erröten‘ auch nur beim Gedanken an die geliebte Person. Da erscheint ein Kuss als unbeherrschter Überschwang der Gefühle. Ruhe und (Selbst-) Beherrschung ist das Ziel der Liebe, nicht die Glückserfüllung der Emotion. Liebe ist nicht alltäglich, und die Liebenden denken nicht an das Morgen, ihre Wohnung, ihr Einkommen und schon gar nicht an Probleme, die sie durch ihr Verliebtsein für sich und andere schaffen. Adalbert Stifter (1805-1868) war ein österreichischer Schriftsteller, Lyriker, Maler und Pädagoge. Er zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeiers.
ISBN: 978-80-268-6413-4