Das moderne Leben ist durch Information und Wissen geprägt. Zwar verlagert sich der Informationsaustausch immer mehr hin zu zeitbasierten Medien, etwa der Fotografie oder dem Film, dennoch darf die Lesekompetenz hinsichtlich ihrer Wichtigkeit keinesfalls unterschätzt werden.
Diese entscheidende Kompetenz ist von enormer Wichtigkeit für den Erfolg in der Ausbildung und im Beruf. Ebenso ist sie eine der Grundlagen der persönlichen Entwicklung und der aktiven Teilhabe am sozialen Leben.
Die Lesekompetenz als Schlüssel zur Wissensaneignung und Bildung
Die Schriftsprache vereint Wissen, bündelt dieses und macht es begreif- und teilbar. Mit dem persönlichen Level an Lesekompetenz ist es möglich, Quellen unterschiedlicher Art aufzunehmen, komplexe Sachverhalte zu verstehen und damit das eigene Wissen zu erweitern. Während Videos und moderne Medien darauf abzielen, eine möglichst geringe Hürde für die Rezipienten, also die Empfänger, darzustellen, verlangen besonders Fachartikel oder historische Quellen nach einer hohen Lesekompetenz. Insofern darf diese als eine der Voraussetzungen für das kritische Denken betrachtet werden.
Der Weg zur Sprachentwicklung und zur fundierten Kommunikation
Nur, wer des Lesens mächtig ist, ist in der Lage, seinen Wortschatz zu erweitern. Wer viel und regelmäßig liest, der verbessert seine Ausdrucksfähigkeit und kommuniziert auf einem höheren Level. Erwiesen ist zudem, dass das Lesen automatisch zu einer impliziten Anwendung der Grammatik führt. Wer häufig liest, der schreibt in der Regel auch besser. Tatsächlich lässt sich das Lesen relativ einfach üben. Je mehr gelesen wird, desto flüssiger und schneller erfassen Leser die Texte, die vor ihnen liegen. Texte, die zu Beginn einer großen Überwindung bedürfen, entwickeln sich so innerhalb weniger Monate zu regelrechten Selbstläufern.
Eine besondere Bedeutung kommt der Lesekompetenz im Kontext des eigenmächtigen Sprachenlernens zu. Gute Leser erweitern ihren Wortschatz einfacher und schneller, außerdem verstehen sie Texte in der Fremdsprache eher als Leser, denen es am Verständnis und an der Auffassungsgabe, mangels Übung, fehlt.
Wie auch bei Texten in der Muttersprache unterstützt eine hohe Lesekompetenz beim Verstehen neuer Grammatik. Im Zusammenhang mit Sprachübungen hilft das Lesen von Texten somit beim authentischen Sprachgebrauch. Somit lässt sich direkt von der Lesekompetenz auf die Sprachkompetenz schließen.
Die Lesekompetenz verbessern
Wie kurz angesprochen, verbessert sich die Lesekompetenz mit dem regelmäßigen Üben. Je öfter sich mit schweren Texten auseinandergesetzt wird, desto leichter fällt es mit der Zeit. Wichtig ist, dass nicht immer wieder zu den gleichen Textarten oder Schwierigkeitsgraden gegriffen wird. Je vielfältiger die Quellen sind, desto mehr trainiert der Leser seine Kompetenz. Beim Lesen komplexer Texte ist es vollkommen normal, dass auf unbekannte Wörter gestoßen wird. Zum besseren Verständnis ist es entscheidend, diese sofort im Wörterbuch zu suchen, denn das erweitert den Wortschatz enorm.
Selbst geübte Leser stellen gelegentlich fest, dass es an der Konzentration mangelt oder der berühmte rote Faden verloren geht. Eine Methode, um dagegen vorzugehen, ist das aktive Lesen. Hierbei hilft es, wenn sich schwere oder entscheidende Textstellen markiert werden. Zudem hilft es, seine Perspektive auf bestimmte Textpassagen zu verändern, was sich beispielsweise durch das imaginäre Stellen von Fragen bewerkstelligen lässt.
Zuletzt ist natürlich entscheidend, dass dem Lesen der Raum und die Atmosphäre gegeben werden, die es braucht, um komplizierte Quellen verstehen und verarbeiten zu können. Die Ruhe ist ein entscheidender Faktor.