Karl Marx war ein Schriftsteller, der die komplexesten Phänomene sprachlich versiert zum Ausdruck zu bringen vermochte, ein Denker, der zum verborgenen Grund der Dinge vordrang, und ein engagierter Kritiker der durch das Kapital bewirtschafteten kollektiven Form der gesellschaftlichen Lebenserhaltung. In seinem wichtigsten Werk »Das Kapital« verwendet Marx bildhafte Ausdrücke verschiedenster Art, um Sachverhalte, für die es noch keine Begriffe gibt, aufklärend und erhellend zu bezeichnen oder um Phänomene näher zu erläutern. Eine Fülle von Bildern, metaphorischen Ausdrücken, Allegorien und Vergleichen durchzieht das gesamte »Kapital«, insbesondere seinen ersten Band. Es sind dies unter anderem: Ware als »Gallerte«, »Geldkristall«, »Chrysalide«, »Fetischcharakter der Ware«, Kapital als »Fetisch«, »Vampir«, »Moloch«, zinstragendes Kapital als »fetischartigste« Form, das als Ware »verkleidete« Kapital, Zins und Grundrente als »Mystifikationen«, »Phantasmagorie«, »Spuk«, »Zauber« usw. Diese Bilder werden entlang des gesamten Textes des ersten Bandes und entlang einzelner Kapitel aus dem dritten Band besprochen. Dabei ist es nötig, den Kontext zu zitieren, zu umschreiben und zu interpretieren, damit der Sinn der Bilder entschlüsselt und verstanden werden kann. Da aber die jeweiligen Texte nicht aus dem – systematisch und folgerichtig aufgebauten – »Kapital« gerissen werden, wird dessen gesamter Text in nuce rekonstruiert. Damit ist das Buch auch als kompakte Einführung in das »Kapital« zu lesen.
ISBN: 978-3-96488-030-7