Es führen nicht nur viele Wege nach Rom, sondern es finden sich immer unzählige Gründe auf einem dieser Wege wieder nach Rom zurückzukehren. Rom ist einfach umwerfend schön. Und es war schon immer eine Stadt, in der alle die schönen Aspekte des Lebens besser genießen konnten, Dinge, die in den hektischen Metropolen wie Paris, Mailand und London zu kurz kamen. Die Stadt wirkte entschleunigt. Heute ist Rom aus dem Koma erwacht und entwickelt sich mehr und mehr zu einer beweglichen kosmopolitischen Stadt, die sich nicht nur aus der Historie heraus definiert. Mittlerweile hat sich eine moderne Kunstszene entwickelt, innovative Köche wetteifern in den großen Hotels und mutige Museumsbauten schießen wie Pilze aus dem Boden. Einst verschlafene Viertel wie San Lorenzo und Ostiense entwickeln sich ähnlich schnell wie der Prenzlauerberg in Berlin. Zum Glück bleiben die Römer chaotisch und eigen wie eh und je. Am Anfang geben sie sich desinteressiert, fast bis zur Schmerzgrenze unhöflich und Minuten später sind sie dein bester Freund und Ratgeber. Wer sich ohne zu viel Programm durch den Tag treiben lässt, wird den Rhythmus der Stadt am besten genießen können. Also – viva Roma! Warum nicht stundenlang Mittagessen gehen – ohne einen Anflug von schlechtem Gewissen. Eine Vespatour auf den Gianicolo zum Sonnenuntergang, eine Radtour durch den Park der Villa Doria Pamphili oder eine Zeitreise durch die archäologischen Schichten unterhalb der Chiesa San Clemente hinterlassen oft tiefere Spuren als ein ambitionierter Kulturmarathon.
ISBN: 978-3-86615-425-4