Bei der Reise durch die Normandie und die Bretagne fühlt man sich stellenweise ziemlich einsam. Doch hier bedeutet das nichts Negatives, ganz im Gegenteil. Denn wer sich auf die Ruhe einlässt, kann davon profitieren. Immerhin ist die gewohnte Schnelllebigkeit in diesem Teil Frankreichs kaum existent, sodass es sich losgelöst entspannen lässt. Wer sich konzentriert, kann sogar seinen eigenen Atem hören. Die Nächte verbringt man auf Schlössern, die irgendwo im Nirgendwo stehen. Bodenständig kauft man auf Märkten ein, macht Picknick auf dem Land und Radtouren. Das Panorama verändert sich bei der Fahrt durchs Land laufend. Die Region Le Perche ist geprägt von Wäldern, und wenn die Pariser dort in ihren kleinen Häusern gerade keinen Urlaub machen, wirkt es fast etwas ausgestorben. Die daran anschließende Suisse Normande heißt so, weil es hier oft ungewohnt kalt wird im Winter, sogar schneien kann es. Und sie ist – eben wie die Schweiz – ziemlich bergig. Die Stille muss man auch hier nicht suchen – nur Pferde und Kühe beleben das Idyll. An der Küste hingegen ist etwas mehr los als im Landesinneren. Im Norden des Landes zum Beispiel liegt Caen. Die Stadt ist bekannt für ihren historischen Rang. Fast schon ungewohnt belebt ist auch die Bucht zwischen Saint-Malo und Dinard. Obwohl es in dieser Gegend trubeliger ist, geht die Naturverbundenheit dennoch zu keinem Zeitpunkt verloren. Denn das Meer hat eine starke magische Anziehungskraft – dort zwischen Himmel, Erde und Wasser ist man näher am Ursprung als sonst irgendwo.
ISBN: 978-3-86497-342-0