Die Frauenpolitik in der DDR und die in der BRD waren prinzipiell anders. Das lag an den Unterschieden im Charakter der Gesellschaft. Während in der DDR die Emanzipation der Gesellschaft als Voraussetzung für die Emanzipation des Einzelnen verstanden wurde, weshalb Frauen und Männer mit- und nicht gegeneinander um die Entwicklung der Gesellschaft rangen, kämpften die Frauen in der tradierten bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft gegen die in Jahrhunderten gewachsenen Strukturen des patriarchalen Staates. Die unterschiedlichen Emanzipationsvorstellungen und -bestrebungen in Ost und in West führten nach Beendigung der deutschen Zweistaatlichkeit auch zu Problemen in der Frauenbewegung. Mehrere Autorinnen – Ursula Schröter, Anita Rausch, Ursula Schumm-Garling, Chistiane Reymann, Annelis Kimmel, Anne-Katrein Becker und Stephanie Klee – behandeln in dem Buch verschiedene Aspekte eines Vorgangs, der mehr ist als nur eine Frage von Gleichberechtigung und Gleichstellung der Geschlechter.
ISBN: 978-3-947094-90-5