Der große Expressionist Emil Nolde (1867–1956) war ein bahnbrechender Virtuose der Aquarellmalerei: Selbstbewusst setzte er Farben in nie dagewesener Intensität auf Papier und schuf damit Bildwelten, deren Lichtfülle bis zum heutigen Tag vor Leben sprüht. Das Meer ist ein wichtiges Thema in seiner Kunst. Der Kunsthistoriker Max Sauerlandt schreibt 1921: Nolde sieht das Meer »nicht vom Strande oder vom Schiffe aus, er sieht es so, wie es in sich selbst lebt, losgelöst aus jedem Bezug auf den Menschen, als das ewig regsame, ewig wechselvolle, ganz in sich selbst sich auslebende, in sich selbst sich erschöpfende göttliche Urwesen, das bis heute noch die ungebändigte Freiheit des ersten Schöpfungstages sich bewahrt hat«. Die Meeresaquarelle entstehen ab etwa 1920, als Nolde das Medium bereits in Perfektion beherrscht. Rund dreißig der schönsten Blätter, viele davon bislang unveröffentlicht, sind in diesem Geschenkbuch versammelt.
ISBN: 978-3-8321-9492-5