Das Buch des bekannten albanischen Schriftstellers und Literaturwissenschaftlers ARIAN LEKA aus der Küstenstadt Durrës stellt uns die Gesellschaft Albaniens in den letzten 50 Jahren sehr anschaulich in den hier vorliegenden Essays dar. Er reflektiert dabei auch die Welt-Sicht der heutigen Albaner zu verschiedenen aktuellen Ereignissen der europäischen Geschichte. „Das Ende meiner Jugend fiel in die Zeit des Zerfalls des Hoxha-Regimes. Man sagte damals, sein innerer Verfall sei derart fortgeschritten, dass es ohne Anstoß, von selbst zusammenbrechen würde. Im März 1967 erließ Hoxha das Religionsverbot und verfügte die Schließung der Glaubensstätten. Dazu kam die Zerstörung der Kirche Sankt Vlash am Rande der Stadt. Aus der Moschee wurde ein Kulturhaus.“ „Vor allem, wenn die Entwicklung des ganzen Landes in vollständige Isolation mündet, indem es sich verschließt und gleichzeitig das Ideal des Andersseins und der Autarkie predigt. Gefangen in dieser Falle der Isolation, unternahmen die Menschen alles, was in ihrer Macht stand, um ihr zu entkommen. Obwohl es nicht erlaubt war, begannen sie auf ihren Dächern mehr und mehr Antennen zu installieren, vor allem auf Italien ausgerichtet, das für uns der Inbegriff des Westens war. Außerstande, ein SOS an die Welt zu senden, warteten die Albaner jahrelang vergebens darauf, irgendeine Botschaft zu empfangen.“
ISBN: 978-3-89998-344-9