Fußball in der DDR – das ist auch die Geschichte schier unglaublicher Pressionen seitens des SED-Regimes, das Sport in erster Linie als Politikum sah. Hanns Leske hat jahrelang in Vereins- und Stasi-archiven geforscht und eine Fülle von brisantem Material entdeckt. Er beschreibt eindrucksvoll – die permanenten staatlichen Eingriffe in den Spielbetrieb, wodurch die ‚politisch erwünschten‘ Erfolge erzwungen werden sollten – das Spitzelwesen gegenüber regimekritischen Spielern oder potenziellen ‚Republikflüchtlingen‘ – die Abschirmungsmaßnahmen bei deutsch-deutschen Fußballbegegnungen – die Repressionen gegenüber unbotmäßigen Fans – das besonders krasse Beispiel des zehnfachen Meistervereins Berliner FC Dynamo, den Stasi-Chef Erich Mielke als seinen Privatklub ansah. Leskes Untersuchung bildet die erste wissenschaftlich fundierte Arbeit über die systematische Überwachung des Fußballsports in der DDR.
ISBN: 978-3-89533-448-1