‚Ich hielt den Atem zurück als ich mich über sie hinbeugte, um die schönen Gesichtszüge zu betrachten; eine schauerliche Beängstigung stieß mich von ihr ab, eine knabenhafte Lüsternheit zog mich wieder zu ihr hin, mein Herz pochte, als wollte ich eine Mordtat begehen, und endlich küßte ich die schöne Göttin mit einer Inbrunst, mit einer Zärtlichkeit, mit einer Verzweiflung, wie ich nie mehr geküßt habe in diesem Leben.‘ Heinrich Heine. Florentinische Nächte. Erstdruck in: Morgenblatt für gebildete Stände, Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, April und Mai, Stuttgart und Tübingen 1836. Durchgesehener Neusatz, diese Ausgabe folgt: Heinrich Heine: Sämtliche Werke II. Artemis und Winkler, München 1969. Neuausgabe, LIWI Verlag, Göttingen 2020. LIWI Literatur- und Wissenschaftsverlag
ISBN: 978-3-96542-329-9