George Byrne verwandelt das, was der Architekt Rem Koolhaas einst als »Junkspace«, als Unorte der gebauten Modernisierung, bezeichnete, in bonbonfarbene Traumlandschaften. Gebannt von einer seltsamen Schönheit und fasziniert davon, wie das Sonnenlicht Los Angeles ausufernde suburbane Strukturen in zweidimensionale, wie gemalt wirkende Abstraktionen in Pastelltönen verwandelte, begann der australische Künstler die Stadt zu fotografieren. Seine Serie Post Truth bewegt sich im Grenzbereich zwischen Realität und Fantasie. Indem er die urbane Landschaft zu minimalistischen Collagen aus Farben und geometrischen Fragmenten zusammensetzt, schafft Byrne Oasen in der Metropole, die die Formbarkeit des fotografischen Mediums meisterhaft nutzen. Byrnes Kompositionen lassen an die Art Déco-Architektur von Miami Beach denken, an Memphis-Design, David Hockney oder Ed Ruscha, zugleich greifen sie die spezifische Ästhetik unserer heutigen, von Instagram geprägten, visuellen Kultur auf. Sie sind erfüllt von postmoderner Künstlichkeit – und machen einfach großen Spaß. GEORGE BYRNE (*1976, Sydney), machte 2001 seinen Abschluss am Sydney College of the Arts und reiste viel, bevor er sich 2010 in Los Angeles niederließ. Heute ist er bekannt für seine großformatigen, mit Mittelformat-Filmkameras aufgenommenen Fotografien. Byrne hat international ausgestellt, 2020 erhielt er den Preis als »Minimalist Photographer of the Year«.
ISBN: 978-3-7757-5253-4