Arnold Schönberg charakterisiert seine Harmonielehre als Handwerkslehre: Regeln und Einschränkungen sind nicht als ästhetische Gesetze zu verstehen, sondern als pragmatische Arbeitsanweisungen, die aufgehoben werden können, wenn ein zwingender Grund vorhanden ist. Elementare Musiktheorie darf also auf keinen Fall mit zeitbedingter Ästhetik verwechselt werden. Die Lektüre der zahlreichen Exkursionen im Text und in den Fußnoten – gleichgültig, ob Schönberg in ihnen nach den Ur-Sachen der sogenannten ‚Regeln‘ und ‚Verbote‘ oder aber nach neuer Verwendungsmöglichkeit sogenannter ‚Dissonanzen‘ forscht – lehrt, das Wesen künstlerischer Gestaltung von Grund auf zu erkennen und dem Wunsche Schönbergs nachzukommen: ‚Ich hoffe, meine Schüler werden suchen! Weil sie wissen werden, dass man nur sucht, um zu suchen. Dass das Finden zwar das Ziel ist, aber leicht das Ende des Strebens werden kann.‘
ISBN: 978-3-7024-0029-3