Über die Jahre hinweg, in denen ich infolge meiner Essstörung gefühlsmanipuliert vor mich hinvegetierte, haben Gedankenfetzen und Kurztexte mein Notizbuch überflutet: Weil ich Worte liebe, aber nicht immer die Kapazität besaß, sie in einem annähernd verständlichen Satz verbal zum Ausdruck zu bringen. Weil ich nicht gut im Reden bin. Und stattdessen lieber schreibe. Nicht über Zahlen, kranke Essgewohnheiten oder Klinikaufenthalte, die sowieso schon zu viel Platz eingenommen haben. Nein! – Ich stricke dir und mir eine Decke aus dem roten Faden meiner Hoffnung, indem ich die Worte aufschreibe, die mein früheres, verzweifeltes Ich gerne gelesen hätte: Die von Krankheit gezeichnete Wahrheit mit dem Fokus auf voranbringenden Mutmachern – und nicht mit noch mehr Zahlen. »Man kann nicht immer alles benennen. Manchmal ist man einfach nur froh, die Gedanken einzufangen, zu ordnen und ihnen anschließend einen besseren Ort geben zu können.«
ISBN: 978-3-347-01951-5