Spätestens seit ihrer Ausstellung im Guggenheim Museum mit mehr als einer halben Million Besucher ist Hilma af Klint kein Insidertipp mehr. Dokumentarfilme wie Biografien haben sich ihrer angenommen. Iris Müller-Westermann hat 2013 die erste retrospektive Ausstellung zu Hilma af Klint ausgerichtet. Nun legt sie in einer umfangreichen Werkschau im Moderna Museet Malmö, die sie zusammen mit Milena Høgsberg kuratiert, neueste Kenntnisse und Forschungsergebnisse vor. Zentral ist die Frage der Spiritualität in af Klints Malerei, und wie es der Künstlerin gelang, die materielle wie immaterielle Welt in eine malerische Sichtbarkeit zu übersetzen. Der begleitende Ausstellungskatalog erforscht aus unterschiedlichen Perspektiven die Frage, wie die Pionierin der Abstraktion durch ihre Malerei mit einer höheren Bewusstseinsebene in Verbindung trat. Beiträge u. a. eines Quantenphysikers und eines Theosophen liefern erhellende Einblicke in af Klints Recherchen über Pflanzen und Atome, die ihr ebenso zum künstlerischen Material wurden wie spirituelle Sitzungen und Meditation. Erzählt wird eine bislang verschwiegene Seite in der Geschichte der Abstraktion, die uns heute mehr denn je fasziniert. HILMA AF KLINT (1862–1944) studierte Malerei an der Königlichen Akademie der freien Künste in Stockholm. Ihre Hinwendung zur Abstraktion folgte im Zuge ihrer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit Spiritualität und Theosophie. Sie gilt als Vorreiterin der malerischen Abstraktion. AUSSTELLUNG Moderna Museet Malmö 16.6.–27.9.2020
ISBN: 978-3-7757-4740-0