Es ist eine Expedition in den Kolonialismus des frühen 21. Jahrhunderts, der überraschend viele Parallelen zum Paternalismus des mittleren bis späten 19. Jahrhundert aufweist. Sie beginnen mit dem gnadenlosen Selbstverständnis der Eroberer, die den Einheimischen ihre angeblich demokratische Ideologie aufzwingen, sie damals Menschenfresser und Untermenschen nannten und sie in Konzentrationslagern verkommen ließen. Heute nennt man die Widerständigen gewaltbereite Linksradikale und Gesetzesbrecher. Beide Male zielt das auf die Ausrottung von Kulturen durch die industrielle Zivilisation. Die bislang gescheiterte Eroberung des Hambiwaldes versucht, sich nicht nur den Geländegewinn zugunsten der Kohlegewinnung zunutze zu machen, sondern auch, die gesellschaftlichen Strukturen im Wald zu zerstören, die hierarchiefreie Organisation flacher Strukturen und die freien und offenen Kommunikationsformen derer aufzulösen, die sich untereinander Menschen nennen, sie sind auf jedweder Gleichheit untereinander: eben gelebte Demokratie aufgebaut: hiervon legt die offene Lebensweise ohne bürgerliches Sentiment in den Baumhäusern ein beredtes Zeugnis ab. Es gibt bis heute eine vergleichbare Struktur bei den Nuer im Sudan, die ihre Konflikte ebenso gewaltfrei zu lösen suchen, selbst die Eroberung des Sudans durch England vermochte dies nicht auszulöschen.
ISBN: 978-3-86638-274-9