Jeder von uns irrt täglich, schätzt komplexe Sachverhalte falsch ein und fällt auf Täuschungen herein. Davon bleiben selbst angesehene Wissenschaftler nicht verschont, auch wenn sie ihre Forschungen mit höchster Sorgfalt betreiben. Gerade Archäologen und Historiker können aufgrund der lückenhaften Überlieferung bestenfalls eine Annäherung an geschichtliche Wahrheiten erzielen. Durchstreifte das legendäre Einhorn einst den Harz? Entdeckte Heinrich Schliemann in Troja wirklich den Schatz des Königs Priamos? Fand sich in Xanten die kostbare Bügelkrone eines fränkischen Herrschers? Handelt es sich bei der Tiara des Saitaphernes um ein Meisterwerk antiker Goldschmiedekunst? Berichten die Hieroglyphen der Necho-Skarabäen von der ersten Umsegelung Afrikas? Grub der Maurer Michael Kaufmann in einem römischen Töpferzentrum tatsächlich dutzende Antiken aus? Während wir heute wissen, dass diese Fragen mit »Nein« zu beantworten sind, schienen viele Trugbilder zu ihrer Entstehungszeit durchaus überzeugend. Der Katalog zur Ausstellung in Herne und im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim revidiert populäre, aber überholte Thesen zu vergangenen Epochen und ihren Artefakten, rollt spektakuläre Betrugsfälle neu auf und stellt archäologische Arbeitsmethoden vor.
ISBN: 978-3-96176-030-5