In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) rasant entwickelt: Die EU hat ihre zivil-militärischen Fähigkeiten ausgebaut und seit 2003 schon 21 Missionen geplant. 2008 führt sie mit der Rechtsstaatlichkeitsmission EULEX im Kosovo ihren größten zivilen und mit EUFOR Tchad/RCA ihren größten militärischen Einsatz durch. Mit dem Vertrag von Lissabon wird aus der ESVP die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik GSVP. Der Vertrag verpflichtet die Mitgliedstaaten ihre militärischen Fähigkeiten zu verbessern und sieht vor, dass eine Gruppe von Staaten im Rahmen einer Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit künftig sicherheits- und verteidigungspolitisch vorangehen kann. Gibt die EU damit ihr Zivilmachtskonzept auf? Will sie bzw. kann sie überhaupt zur ‚Militärmacht Europa‘ werden? Andreas Kappler bietet Antworten auf diese Fragen. Seine Arbeit fängt die zum Teil populistisch geführte Debatte um das künftige Leitbild der EU wissenschaftlich ein und führt sie qualitativ fort.
ISBN: 978-3-639-09307-0