Die Friedensbewegung hat historisch unterschiedliche Wurzeln, war und ist durchaus nicht immer einig in der Ursachenforschung, den politischen Methoden und Zielen für einen Frieden. Heute stehen die Begriffe Pazifismus und Friedensbewegung oft als Synonyme nebeneinander. Allgemein ist der Leitgedanke des Pazifismus die Ablehnung von Krieg und Gewalt und die Suche nach gewaltlosen Lösungen von zwischenstaatlichen Konflikten sowie die Überwindung von kriegerischen Ursachen in der Gesellschaft. Krieg ist wieder salonfähig — das Barbarische am Krieg wird medial ausgeblendet. Militär führt nicht Krieg, sondern unternimmt ‚humanitäre Aktionen‘ oder ‚Luftschläge‘. Darin sind sich alle Parteien im Deutschen Bundestag einig, abgesehen von einer kleinen Opposition im Parlament. Dagegen richtete sich damals und heute der Widerspruch der Friedensbewegung. Die weitgehendste Forderungen der Pazifistinnen und Pazifisten wurden in der Zeitschrift Graswurzelrevolution unter dem Thema Sozialgeschichte des Antimilitarismus formuliert. Diese Einführung in die Ideengeschichte des Pazifismus und Antimilitarismus unternimmt den Versuch in enzyklopädischer Tradition Klarheit in Begrifflichkeiten der Friedensbewegung zu bringen. Diese Methode der Aufklärung war schon immer auch eine Methode der Friedensbewegung, nämlich die Ursachen von Krieg zu benennen und auch gesellschaftliche und politische Konzeptionen für Frieden vorzuschlagen.
ISBN: 978-3-89657-666-8