Im globalen Kohlenstoffkreislauf spielen die Böden eine zentrale Rolle. Ein Großteil der natürlichen Kohlenstoffreservoire im Boden wurde durch die intensive Landwirtschaft, der Überweidung, der Entwaldung oder sonstiger massiver Landnutzungsänderungen zerstört. Derzeit weisen Wald- und Wiesenböden in gemäßigten Klimazonen einen Humusgehalt von über fünf Prozent auf. Nimmt der Humusgehalt im Boden um ein Prozent ab, werden etwa 100 Tonnen CO2 in die Atmosphäre emittiert. Mit Zugabe von Pflanzenkohle im biologischen Landbau ist innerhalb von 10 Jahren eine Humusanreicherung von 10 bis 20% möglich (vgl. Dunst, 2014, p. 103). Wenn genug Privatpersonen mit einem offenen Pyrolyseofen hochwertige Pflanzenkohle produzieren und diese auf die Böden auftragen, wird die kritische Masse, die benötigt wird um neues Wissen ins kollektive Bewusstsein zu transferieren, wahrscheinlich bald erreicht sein. Ist diese Hürde geschafft, wird auch die Gesetzgebung zur Einsicht kommen, dass dies ein rascher Weg ist um auf terrestrischen Böden schnell, dauerhaft und im Vergleich zu den Klimakosten auch noch günstig das CO2 in der Atmosphäre als Kohlenstoff im Boden zu speichern.
ISBN: 978-620-2-22564-9