„Die Jugend ist ein Bildnis, das von der Gesellschaft gerahmt wird. Einzig wenn der Rahmen und das Bild harmonieren, wenn eine Balance zwischen Individualität und sozialer Verantwortung besteht, entfaltet sich die wahre Tragweite der Jugend und es entwickelt sich ein Vertrauen in das eigene Selbst und in die Gesellschaft.“ Die moderne westliche Gesellschaft verbindet mit Jugend zwei gegensätzliche Aspekte: Zum einen wird mit ihr Freiheit und Offenheit assoziiert, zum anderen Konflikte und Unruhen. Doch was passiert, wenn das rebellische Verhalten zu bedenklichen Grenzüberschreitungen führt? Insbesondere in den letzten Jahren stand die Jugend im öffentlichen Diskurs und wurde als „sexualisiert“ und „pornosozialisiert“ deklariert. Ausschlaggebend für diese gesellschaftliche Debatte war die stern-Reportage „Sexuelle Verwahrlosung. Voll Porno!“; deren Thesen und Äußerungen noch immer zu eindringlichen Diskussionen führen. Die Dipl. Pädagogin Anja Bellmund widmet sich dem Phänomen der sexuellen Deprivation. Im Kontext der individuellen und sozialen Herausforderungen des Jugendalters wird ein Erklärungsansatz für die Entstehung sexueller Deprivation herausgebildet, der die gesellschaftlichen und medialen Veränderungen mit einbezieht. Des Weiteren werden die Aussagen der stern-Reportage empirisch untersucht, um zu klären, inwieweit sich bereits vorhandene (sexual-)pädagogische Konzepte eignen, um mit einer sexuellen Deprivation adäquat umzugehen.
ISBN: 978-3-8288-2637-3