Der Autor Gustav Simons (1861-1914) war Anhänger der Lebensreformbewegung und strebte eine Vereinigung lebensreformerischer Einzelbewegungen, Vegetarismus, Bodenreform, Geldreform u.a. an. Die Gartenstädte sollten im Umland großer Städte auf bisherigem Agrarland neu gegründet werden. Sie sollten aus sieben eigenständigen Teilen bestehen, mittelgroßen Städten, die durch breite Agrargürtel voneinander getrennt und durch Eisenbahnen miteinander verbunden wären. Damit sollte die bisherige strikte Trennung von Stadt und Land aufgehoben werden, um die Nachteile der Großstadt zu vermeiden und ihre Vorteile beizubehalten (etwa leicht erreichbare gute Kultureinrichtungen). Die Gartenstadt-Idee fand auch in Deutschland starken Anklang, wo schon ab Mitte des 19. Jahrhunderts ähnliche Vorstellungen bei der Gründung großer Villenkolonien für das Bürgertum entwickelt worden waren (Marienthal in Hamburg, Lichterfelde-West, Alsen und später Grunewald in Berlin, Villenviertel in Dresden). Ihre sozialreformerischen Ziele formulierten die Gründer in den Statuten wie folgt: ‚Eine Gartenstadt ist eine planmäßig gestaltete Siedlung auf wohlfeilem Gelände, das dauernd in Obereigentum der Gemeinschaft gehalten wird, derart dass jede Spekulation mit dem Grund und Boden unmöglich ist.‘ Illustriert mit 16 S/W-Tafeln. Nachdruck der Originalauflage von 1912.
ISBN: 978-3-95692-966-3