Wenn Thomas Mann von Erschütterung spricht, ruft er damit die Kraft auf, die er als Mensch und als Künstler auf Sylt erfahren hat. Es ist eine besondere Energie, eine Tiefe der Empfindungen, die jede Besucherin, jeder Gast hier spürt. Wer, wenn nicht die Schriftsteller, wären ideale Begleiter, um Worte zu finden für diese Insel, fantasievoll und poetisch oder mit Realismus und nüchternem Blick, immer jedoch mit einer Sprache, die überrascht und verführt. Die Anthologie macht die klassischen Sylt-Texte für ein neues Publikum zugänglich, von Theodor Storm bis Fritz J. Raddatz, von Wilhelm Raabe bis Max Frisch: „Man sitzt und schaut, ganz sich selber ausgesetzt.“ Daneben stellt sie neuere Texte von Autoren wie Thomas Hettche, Benjamin Lebert oder Jochen Missfeldt vor. Dank der Lektüre sieht man das Einzigartige der Insel mit neuen Augen, man spürt der Weite, den Meeresfarben, den sandigen Landschaften intensiver nach. Und liefert sich ihr gern mit allen Sinnen aus, wie Christian Morgenstern: „Weil ich nur dieses Donnern wieder höre … weil ich nur diesen Flugsand wieder fühle … Nicht wie ich will – wie Es will, ist’s am besten.“
ISBN: 978-3-8319-0806-6