Das moderne Taekwondo ist eine besondere Kampfsportart, die in den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts entstand und eine Geschichte voller Widersprüche schreibt. Es ist ein Abkömmling des Shotokan-Karate und gleichzeitig als dessen Widerpart konzipiert. Es ist olympische Disziplin auf der einen und philosophisches Kunstwerk auf der anderen Seite. Dieses Buch befasst sich mit den Ursachen dieser Widersprüchlichkeit, es legt offen, was sich hinter dem Taekwondo, das wir heute kennen, verbirgt, wie es zu dem wurde, was es ist. Die politischen Motivationen seiner Gründer werden herausgestellt und die philosophischen Aspekte des Taekwondo analysiert. Insbesondere der enge Bezug zum Yijing wird detailliert erläutert. Gleichzeitig wirft es einen kritischen Blick auf die neueren Entwicklungen im Taekwondosport im Vergleich zu den Intentionen der Väter des Taekwondo. Bewusst wird auf die Darstellung von Bewegungsabläufen und auf jede Auseinandersetzung mit körperlichen Übungsformen verzichtet. Es geht hier um die Vermittlung eines tieferen Verständnisses koreanischen Denkens und dieser Kampfsportart, die unter schwierigen Umständen auf koreanischem Boden entstanden ist. Die Autorin Dr. phil. Andrea-Mercedes Riegel, Jg. 1957, promovierte in Sinologie und theoretischer Medizin und betreibt seit 1980 Taekwondo in der WTF und trägt den 6. Dan. Sie arbeitet im Raum Mannheim-Heidelberg als Heilpraktikerin und Therapeutin sowie als Ausbilderin für chinesische Medizin.
ISBN: 978-3-932337-58-1