In der heutigen Reiterei spielen Zügel- und Schenkelhilfen die zentrale Rolle. Wir sehen sie als unabdingbare Notwendigkeit, auch wenn wir mehr oder weniger deutlich wahrnehmen, dass diese Reitweise das Pferd behindert und seiner Gesundheit schadet. Dieses Buch stellt das zentrale Dogma der heutigen Reitlehren in Frage und erklärt, wie Reiten nur mit Sitzhilfen funktioniert. Es führt ein breites Spektrum wissenschaftlicher Daten zusammen und beschreibt ein völlig neues dynamisches Bild der Pferdebewegung. Dadurch wird ein Weg eröffnet, als Reiter die Bewegungssymbiose mit dem Pferd bewusst zu erlernen und so Zugang zu einer direkten Körperkommunikation zu finden. Die Autorin stellt dafür die Bewegungsabläufe des Pferdes ebenso detailliert dar wie die neuronalen Abläufe von Bewegungen im menschlichen Gehirn. Reiten nur am Sitz bedeutet für sie differenzierte Kommunikation mit Körperteilen, die wir normalerweise nur unbewusst steuern. Über Jahrtausende haben Reitmeister damit gerungen, diesen Vorgang in Worte zu fassen. Keiner der historischen Reitmeister liefert eine vollständige Beschreibung, lediglich Bruchstücke. Mit dem Wissen aus der modernen Naturwissenschaft um die Biomechanik der Pferdebewegung ist es möglich, durch Schulung der eigenen Körperwahrnehmung die Fähigkeit zur differenzierten Kommunikation mit dem Reitersitz zu entwickeln. Unser bewusster Verstand muss sich dabei auf das konzentrieren, was er am besten kann – auf das Verstehen von Zusammenhängen. Dieses Buch ist keine Reitlehre im landläufigen Sinn, sondern der Schlüssel und die Grundlage zum Verstehen von Reitlehren. Es erklärt die Neurobiologie, die entscheidende Vorgänge beim Reiten in unserem Unterbewusstsein verbirgt, so dass auch die besten Reitmeister nur Fragmente der Bewegungssymbiose zwischen Reiter und Pferd beschreiben. Dieses Buch setzt die Fragmente zu einem Gesamtbild zusammen!
ISBN: 978-3-8404-1088-8