Traumata sind alltäglich – 60 % bis 89 % der Menschen durchleben in ihrem Leben ein traumatisches Ereignis. Allerdings ist dieses Thema bisher völlig unzureichend ins Bewusstsein der Bevölkerung gelangt. Während die „Erste Hilfe“ Land auf Land ab gelehrt und angewendet wird, werden oft unverletzt Beteiligte an einem Unfall (am Straßenrand) schlicht vergessen, und es besteht die Gefahr, dass sie traumatische Störungen unterschiedlicher Art entwickeln, die bei einer schnelle Intervention vermieden werden könnten. Daher kommt der „Psychischen Ersten Hilfe“ eine viel größere Bedeutung zu, als ihr bisher eingeräumt wird. Nicht nur bei einem Unfallgeschehen, sondern auch bei plötzlichem Kindstod oder anderen unerwarteten Todesfällen, erfolglosen Reanimationen, bei der Begleitung Sterbender oder bei der Betreuung von Gewaltopfern sowie bei (Wohn) Hausbränden ist eine „Psychische Erste Hilfe“ dringend geboten. Ferner treten in den letzten Jahren immer mehr folgenschwere Ereignislagen an Schulen auf, die eine besondere Prävention und gezielte Reaktionen erfordern. Eine psychische Nachbetreuung von Einsatzkräften wird zunehmend als wichtig angesehen. Die Schrift will hierzu, nach einer theoretischen Einführung zur Traumatisierung, konkrete sowie praxis- und handlungsrelevante Hilfestellungen geben. Sie wendet sich daher insbesondere an Einsatzkräfte in der psychosozialen Unterstützung, der Feuerwehr und der Rettungsdienste, an Polizeibeamte, an Notfallseelsorger sowie an Helfer mit ähnlichen Aufgaben. Aber auch interessierte „Laien“ werden hilfreiche Hinweise finden, sollten sie in eine extrem belastende Situation geraten. Möge die Schrift dazu beitragen, dass die „Psychische Erste Hilfe“ bekannter, professioneller und als genauso wichtig wie die medizinische Erstversorgung angesehen wird.
ISBN: 978-3-940562-82-1